Erlebbarmachung kleine Erft
Bergheim

Bauherr

Kreisstadt Bergheim

Ort

Bergheim Innenstadt

Fläche

6.800 m²

Leistungsbild

Leistungsphasen 1-9 (HOAI) in Zusammenarbeit mit Heinz Jahnen Pflüger Stadtplaner und Architekten Partnerschaft und Fischer Teamplan GmbH

Status

Fertiggestellt

Die kleine Erft bildet mit ihrem Gewässerverlauf und den Ufer- und Böschungsbereichen ein herausragendes Potential für die innerstädtische Aufenthalts- und Naherholungsqualität. Im näheren stadträumlichen Kontext vereint der Ort mehrere Synergien im Herzen der Innenstadt. Die kleine Erft formt einen markanten Kontrast zu verdichteten Stadtstruktur und beinhaltete in ihrem landschaftlichen Erscheinungsbild, den begrünten Uferseiten, sowie dem Baumbestand bereits zentrale Qualitäten für eine Revitalisierung dieses Stadtraumes. Die Bezeichnung der „Öffnung“ bezieht sich hierbei maßgeblich auf die visuelle Wahrnehmung des Gewässers und der Schaffung neuer Aufenthaltsqualitäten entlang der Uferseiten mit Blick in den landschaftlichen Raum.

Als Auftaktprojekt zur Revitalisierung der Bergheimer Innenstadt bildet die Umgestaltung der kleinen Erft einen wesentlichen Baustein und setzt wichtige Impulse für neue Aufenthaltsqualitäten und die Attraktivität des innerstädtischen Raumes.

Erftboulevard &
Stadtbalkon

Erlebbarmachung der Kleinen Erft in der Innenstadt von Bergheim

Der Entwurf greift die Stärken der Kleinen Erft auf und thematisiert die beiden Uferseiten als verbindende Elemente zwischen Gewässer, Fußgängerzone und Hubert-Rheinfeld-Platz. Das Ziel bestand darin, die visuelle Erlebbarkeit und Wahrnehmung der Kleinen Erft zu stärken und beide Uferseiten zu aktivieren. Die geschieht vor allem durch die Schaffung von Aufenthaltsqualitäten und Berührungspunkten mit dem Gewässer, sowie der Integration der Ufer in den Stadtraum. Das ansässige Café wird als zentraler Anziehungspunkt in die Gestaltung eingebunden und erhält einen großzügigen Vorplatz, welcher sich in der Schnittstelle der Fußgängerzone über eine Treppenanlage zur Erft hin öffnet. Die nach Westen orientierten Sitzstufen laden ein, sich hinzusetzen und zu verweilen. Dabei endet die Stufenanlage mit Abstand zum Gewässer und geht in einen Grünstreifen über.

Urbane Kante

Der nördliche Bereich hinter dem Café bildete bereits  einen natürlichen Erholungsraum durch seine Distanz zum städtischen Trubel und den landschaftlichen Elementen, die den Ort prägen. Der Entwurf greift diese Stimmung auf und lässt die Platzkante mit der oberen Böschungskante zusammenfließen, wodurch eine dynamische Formensprache entsteht. Als Abgrenzung der Platz- und Wegefläche entstand eine Sitzkante, welche zahlreiche informelle Aufenthalts- und Spielangebote entstehen lässt. Die geschwungene Form eröffnet verschiedene Blickbeziehungen mit der Umgebung und wird über eine Sitzstufe innerhalb der Böschung fortgeführt. Hierdurch entstehen Rasenterrassen mit Liegebänken, die abseits vom städtischen Treiben für Erholungsmomente im Stadtzentrum sorgen.

Oberhalb der Böschungskante entstanden Beetflächen mit Sitzmöglichkeiten, sodass der gesamte Bereich auf verschiedenen Ebenen durch Aufenthaltsqualitäten aufgewertet wird und einen Anziehungspunkt nördlich der Fußgängerzone bildet. Auf der Westseite wurde die Beisselstraße als Erftboulevard neu gestaltet und konsequent zur Kleinen Erft geöffnet. Sitzgelegenheiten und ein Stadtbalkon schaffen die Kommunikation zu der innerstädtischen Grünzone. Die dichte Vegetation der westlichen Uferseite wurde punktuell ausgelichtet um wichtige Blickbeziehungen freizulegen und eine Korrespondenz beider Uferseiten zu ermöglichen. Der gesamte Planungsbereich erhielt einen homogenen Bodenbelag aus großformatigen Pflastersteinen und eine in Gänze einheitliche Gestaltungssprache, wodurch eine Zusammengehörigkeit des gesamten Bereiches kommuniziert wird. Derzeit bildet die Ost-West-Achse der Fußgängerzone die Hauptlaufrichtung. Durch die Neugestaltung wird die kleine Erft wieder integraler Bestandteil der Innenstadt und lässt durch eine offene, hochwertige Gestaltung ihre Qualitäten schon aus der Ferne erkennbar werden.

Landschaft in
der Stadt

Entwurfsplanung

Das Ziel der Planung bestand darin, die Qualitäten des Gewässerkörpers zu bewahren und mit urbanen Elementen im Bereich der Böschungen zu kombinieren. Unter Wahrung der abgestimmten Mindestabstände und reduzierten baulichen Eingriffen galt es eine Symbiose zu schaffen, die aus landschaftlichen und urbanen Qualitäten gleichermaßen besteht und die Lebensqualität in der Bergheimer Innenstadt neu belebt.