Parkentreé Südzugang Park Holzbenden
Düren

Bauherr

Stadt Düren – Amt für Tiefbau und Grünflächen

Ort

Düren

Fläche

98.000 m² in fünf Teilprojekten, davon 7.000 m² Südzugang

Leistungsbild

Machbarkeitsstudie und Vision & Leistungsphasen 1-9 (HOAI)

Status

Fertiggestellt

Im Rahmen einer Analyse des Park Holzbenden im städtebaulich-freiraumplanerischen Kontext der Stadt Düren wurde der Stadtraum bereits 2013 intensiv durch unser Büro untersucht und als zentrales Defizit der Parkanlage die fehlende stadträumliche Anbindung nach Süden herausgearbeitet. Der Park Holzbenden bildet in sich einen nahezu geheimen Garten der Stadt, welcher durch seine landschaftlichen Qualitäten ein herausragendes Potential für die innerstädtische Naherholung bietet. Der alte Baumbestand und die weitläufigen Rasenflächen inmitten einer dichten Bebauung machen den Parkraum zum besonderen Moment eines urbanen Naturerlebnisses.

Im Rahmen der Untersuchung haben Analyse und Umfragen allerdings ergeben, dass der Parkraum keine sinnvolle Anbindung an die Umgebung besitzt, insbesondere die fehlende Nord-Süd Verbindung ist hierfür maßgeblich verantwortlich. Von Norden, aus der Innenstadt ankommend, verliert sich der Besucher in einem Geflecht von Wegen und endet in einem der seitlich angrenzenden Wohngebiete. Hierbei bildete die Sportanlage im Süden seinerzeit die zentrale Zäsur, um den Park sinnvoll an den stadtraum anzubinden und wandelte den Park somit in eine Sackgasse. Aufgrund der versteckten Lage ist der Park kaum im Bewusstsein der Dürener Bürger verankert und benötigte eine angemessene Öffnung und Belebung, um seine Qualitäten entfalten zu können.

Der Vorschlag, den Park nach Süden zu öffnen wurde zur logischen Konsequenz und bedeutet für den gesamten Parkraum eine maßgebliche städtebauliche Aufwertung, da der urbane Landschaftsraum dadurch erstmals sinnvoll erschlossen wird und in der Abfolge den Auftakt zur Innenstadt bilden kann.

Vision

Parkentree Südzugang Park Holzbenden - Auftaktplatz

Entwurfsvisualisierung zum Auftaktplatz - Parkentreé

Parkentree Südzugang Park Holzbenden nach der Umplanung
Parkentree Südzugang Park Holzbenden vor der Umplanung
Zustand Vorher & Rohbau Hallenbad
Entwurfsplanung Südzugang (Visualisierung)

Realisierung -
Luftbildaufnahme 2023

„Der Südzugang als
landschaftlicher
Auftakt“

Rückblick
Machbarkeitsstudie

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde schließlich geprüft, wie die Qualität eines angemessenen Park-Entrees als zentrale und impulsgebende Maßnahme gesichert werden kann und zudem ein Hallenbadneubau und die Drehung der Sportanlage gemeinsam realisiert werden können. In verschiedenen Entwurfsstudien entstand schließlich die Vision, dass Hallenbad bis an die Sportanlage zu schieben und die Parkachse über das Erdgeschoss zu führen, sodass nach Süden eine großzügige Aufweitung die angestrebte stadträumliche Anbindung sichert.

Aus der Summe der Gegebenheiten und potentiellen Synergien entstand die Vision einer Parkachse, die über das Erdgeschoss hinweg von der Nippesstraße bis in den Park führt und dabei vielfältige Blickbeziehungen in das Schwimmbad und zur Sportanlage herstellt.

Entwurfsvisualisierung zum landschaftlichen Übergang / Haupteingang zum Hallenbad

Der Südzugang konkretisiert diese Vision und definiert den neuen Zugang als markanten Auftakt des Park Holzbenden im Stadtbild. Die Öffnung beginnt als Aufweitung am Gehweg der Nippesstraße und führt von hier an mit 4-5% Steigung auf über 110 Meter Länge bis auf das Dach des Erdgeschosses auf 5,30 Meter Höhe. Auf einer Strecke von 30 Metern verläuft die Parkachse weiter über das Dach des Hallenbades worunter sich die Sporträume des Bades befinden. Dahinter senkt sich der Weg mit 9,5% auf 55 Meter wieder auf das Niveau der Parkanlage ab und schließt hier an den bereits fertiggestellten Spielplatz an.

Der neue Zugang wurde im Sinne der Parkanlage als landschaftlicher Auftakt konzipiert und erhebt sich mit Baumpflanzungen und Beetflächen sanft aus dem Straßenraum. Zur ebenfalls neu geplanten Sportanlage bilden aufsteigende Mauern – konzipiert als Bohrpfahlwände – eine klare Abgrenzung zur Sportanlage. Diese lösen sich im Weiteren in den seitlichen Böschung wieder auf, um sich in der Gesamtgestaltung unterzuordnen. Insgesamt wurde bei der Gestaltung eine harmonische Integration des Zuganges in die Umgebung angestrebt, sodass die unterschiedlichen Grenzen von Sportanlage, Hallenbad, Parkentree und Parkplatz nicht in der Örtlichkeit ablesbar werden, sondern sich vielmehr durch fließenden Formen und Bepflanzung für den Betrachter auflösen.

Die Synergien von Park, Hallenbadneubau und Sportanlage werden durch die Gestaltung des Südzuganges harmonisch miteinander verwoben und gestalterisch zu einer Einheit zusammengeführt.

Ein Plan,
fünf Teilprojekte

Das gesamte Projekt unterteilt sich aufgrund seiner großen Komplexität in mehrere Einzelprojekt. Der räumliche Öffnung nach Süden bildet das wesentliche Herzstück und bindet künftig den Park und das Hallenbad an den Stadtraum an. Östlich davon befindet sich der Vorplatz des Hallenbades mit Erschließung der Badinfrastruktur und PKW-, sowie Fahrradstellplätzen. Der Vorplatz wurde aus der Gestaltung des Südzuganges herausentwickelt und fügt sich somit in das Gesamtbild ein. Im Westen befindet der Neubau der Schulsportanlage als separater Bauabschnitt. Südlich davon folgt die Umgestaltung des Parkplatzes an der Nippesstraße zu einem grüneren Ort, der sich ebenfalls in den übergeordneten Gestaltungsduktus einfügt (hier noch nicht dargestellt). Im Norden beginnt oberhalb des Spielplatzes der zweite Bauabschnitt zur Umgestaltung des gesamten Parkraumes.

Parkentree Südzugang Park Holzbenden - Entwurfsplanung
Parkentree Südzugang Park Holzbenden - Luftbild
Urzustand
Entwurf der Gesamtsituation
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